Mobilität & Verkehr

 
 

Coburg blieb von den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges weitgehend verschont. Doch durch die deutsche Teilung geriet die Stadt von drei Seiten in Zonenrandlage: Der Blick »nach drüben« war immer in unmittelbarer Nähe. Trotzdem hat Coburg es geschafft, sich als eines der Oberzentren im Norden Bayerns zu behaupten und nach der Wende die Infrastruktur auszubauen.

Wer heute in die Vestestadt reist, kann das mit dem Auto über die A73 Nürnberg-Erfurt oder die Bundesstraße B4 und in Ost-West-Richtung über die Bundesstraße B303 tun. Ein Anschluss an die ICE-Hochgeschwindigkeitsstrecke München-Berlin ist im Bau.

In der Innenstadt punktet Coburg mit kurzen Wegen und guten Parkmöglichkeiten. Der öffentliche Nahverkehr hat für Stadt und Landkreis Coburg mit 5 Millionen Stadtbus-Passagieren im Jahr eine hohe Bedeutung. Die Innenstadt lässt sich überall gut zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkunden. Für E-Bike-Radler stehen öffentliche Ladestationen zur Verfügung.

Viele neu gestaltete Plätze laden zum Verweilen ein, wie der erst kürzlich sanierte Albertsplatz oder der Marktplatz mit seinen Cafes und Bistros. Trotz der historischen Bausubstanz ist die Stadt bemüht, öffentliche Plätze und Einrichtungen möglichst barrierefrei zu gestalten.

  Weiterlesen unter:  www.coburg.de/mobilitaet
 

  Überregionale Verkehrsanbindung

  Der neugestaltete ZOB Hauptbahnhof

Der Verkehrsentwicklungsplan (VEP)

 

Ob zu Fuß, auf dem Rad, mit Bus, Bahn oder Auto – Besucher und Bewohner der Stadt sollen unabhängig von der Wahl ihres Verkehrsmittels in Coburg einfach und sicher ans Ziel kommen. Aufgabe der Stadtentwicklungsplanung ist es hier nicht nur, mit den veränderten Mobilitätsanforderungen unserer Gesellschaft Schritt zu halten, sondern den Herausforderungen des alltäglichen Verkehrsaufkommens in einer Art und Weise zu begegnen, dass die durchgeführten Maßnahmen letztlich einen spürbaren, positiven Einfluss auf die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger und die Aufenthaltsqualität von Besucherinnen und Besuchern unserer Stadt haben.

Der Demografische Wandel, sich verändernde Lebens- und Arbeitsbedingungen und nicht zuletzt auch die aus Umwelt-, Klima- und Emissionsschutzzielen erwachsenden Anforderungen an »urbane Mobilität« sind insbesondere im Innenstadtbereich zusätzlich einzubeziehende Faktoren in Hinblick auf die Entwicklung nachhaltiger Lösungsansätze.

Fußgänger- und radfahrerfreundliche Wegeverbindungen im Nahbereich, Straßenzüge und -plätze mit Aufenthaltsqualität, gut erreichbare, dezentrale Parkmöglichkeiten sowie Umstiegs- und Anschlussangebote im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) sind nur einige wenige Maßnahmen, die entscheidend mit dazu beitragen können, unsere Innenstädte vom Individualverkehr zu entlasten und für Bewohner wie Besucher wieder attraktiver zu machen.

Mobilitätssteckbrief Coburg

 

Wie mobil sind die Coburgerinnen und Coburger? Welche Verkehrsmittel wählen sie für welchen Zweck bzw. auf welcher Distanz? Und welche Richtung wird die Verkehrsentwicklung in Coburg in der Zukunft einschlagen?

Antworten auf diese Fragen liefert die von der Technischen Universität (TU) Dresden in Coburg und mehr als 100 anderen deutschen Städten durchgeführte repräsentative Verkehrsverhaltensbefragung »Mobilität in Städten – SrV 2013«. Eine (repräsentative) Stichprobe von mehr als 1.000 Coburger Bürgerinnen und Bürgern wurde 2013 im Rahmen der Studie zufällig ausgewählt und bezüglich ihres Mobilitätsverhalten befragt. Die wichtigsten Kennzahlen und Ergebnisse sind für die Stadt Coburg in einem »Mobilitätssteckbrief« zusammengestellt.

Danach verbringt der durchschnittliche Coburger pro Tag ca. 1 Stunde (59,4 min) im Verkehr. Den überwiegenden Teil der Strecken legen die Befragten weiterhin im sogenannten Motorisierter Individualverkehr (MIV), d.h. als Fahrer oder Beifahrer eines persönlich genutzten PKWs oder Motorrads, zurück. Lediglich Distanzen unter 1 Kilometer werden von nahezu 70% aller Befragten zu Fuß zurückgelegt. Auf das Rad steigen bei Strecken bis 5 km Länge ca. 8-9% der Befragten. Der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) ist vor allem auf Strecken zwischen 3 und 10 km für ca. 15% der Befragten eine Alternative. Etwa ein Viertel verfügt für die regelmäßige Nutzung des ÖPNV über eine Zeitkarte.

Auch auf dem Weg zur Arbeit ist der Motorisierte Individualverkehr für über die Hälfte der Befragten das Verkehrsmittel der Wahl. 86% der Haushalte verfügen über mindestens 1 privat oder dienstlich genutzten PKW. 47% der Befragten gingen hingegen zu Fuß oder nutzten entweder ein Fahrrad oder den ÖPNV. Neuere Mobilitätsangebote wie z.B. Carsharing, Leihfahrräder oder aber Elektrofahrräder spielten im Mobilitätsverhalten der Coburgerinnen und Coburger 2013 noch so gut wie keine Rolle.

 

  Verfügbarkeit versch. Verkehrsmittel

Radfahrerfreundliches Coburg

 

Die Entwicklung eines differenzierten, dichten und geschlossenen Alltagsnetzes für Radfahrer ist einer der wesentlichen Schritte hin zur Schaffung eines »fahrradfreundlichen Klimas« in Coburg. Nicht nur das Radfahren an Hauptverkehrsstraßen soll dadurch sicherer werden, auch ein Ausbau des Netzes an verkehrsruhigen Straßen und auf straßenunabhängigen Routen ist zur Unterstützung der Nutzung des Fahrrades als alltägliches Verkehrsmittel nötig.

  Handlungsempfehlungen (Auswahl)
  • Führung des Radverkehrs auf Schutzstreifen als »Coburger Standard«
  • Absenkung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit, wo Schutzstreifen nicht möglich sind
  • Einrichtung von Fahrradstraßen
  • Verbesserung des Angebots an nutzerfreundlichen Abstellanlagen
 

  Mit dem Rad zum Goldbergsee

Fußgängerfreundliche Innenstadt

 

Die Innenstadt soll für Fußgänger in Zukunft nicht nur besser erreichbar, sondern durch attraktiv-gestaltete Flächen auch häufiger zum Verweilen einladen. Die östliche Innenstadt soll vom Durchgangsverkehr entlastet und die dadurch »gewonnenen« Flächen für Fußgänger, Radfahrer und ÖPNV, die Aufenthaltsqualität und die städtebauliche Entwicklung genutzt werden.

Die Stadt als Wohnstandort zu stärken, ist ein weiteres Ziel. Beim Ausbau des Wegenetzes stehen daher sichere und umwegarme Verbindungen zwischen Wohnstandorten, Schulen, Geschäften, Freizeit- und Erholungseinrichtungen und Haltestellen im Vordergrund, die Fußgängern in zunehmendem Maße die bequemen Erschließung ihres unmittelbaren Nahbereiches ermöglichen sollen.

  Handlungsempfehlungen (Auswahl)
  • Abwechslungsreich gestaltete Straßenräume und Flächen mit Aufenthaltsfunktion
  • Gesicherte Überquerungsangebote für Fußgänger an wichtigen Fußgängerachsen
  • Erweiterung der verkehrsberuhigten Bereiche
 

  Bus-Rendezvous Theaterplatz

  Der neugestaltete Albertsplatz

Barrierefreier Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV)

 

Ende 2007 hat die Stadt Coburg ein »Konzept zur barrierefreien Gestaltung von ÖPNV-Haltestellen im Coburger Stadtgebiet« beschlossen. Pro Jahr werden ca. fünf bis acht Haltestellen umgebaut und an die Standards der Barrierefreiheit angepasst. Damit werden in erster Linie die Bordsteinkanten erhöht und taktile Leitstreifen eingesetzt. Bei Bedarf wird auch eine Querungshilfe vorgesehen. Zusammen mit den Niederflurfahrzeugen des Stadtbusbetriebs wird so ein sehr geringer Restspalt für den Einstieg in den Bus erreicht. Zur besseren Orientierung wird der aktuelle Umbaustand auch in einem Liniennetzplan dargestellt.

Zehn zentrale Haltestellen wurden in den letzten Jahren mit dynamischen Fahrtzielanzeigern ausgestattet, die bei Bedarf die nächsten Abfahrten an der Haltestelle ansagen können (»Text-to-Speech«). In den Bussen wird über eine automatische Ansage die nächste Haltestelle angekündigt und über ein Display angezeigt.

Durch die Bayerische Eisenbahngesellschaft ist der Schienenpersonennahverkehr in den letzten Jahren deutlich verbessert worden. Mit dem Franken-Thüringen-Express und dem Dieselnetz Oberfranken wurden die Takte verbessert und moderne Fahrzeuge eingesetzt. Außerdem wurde durch DB Station&Service der Haltepunkt Coburg Nord barrierefrei hergestellt. Mit Bau der Unterführung in Creidlitz wird auch der Haltepunkt Creidlitz barrierefrei. Der Umbau des Bahnhofs Coburg ist im Zusammenhang mit dem ICE-Halt vorgesehen. Die Stadt Coburg hat das Umfeld bereits entsprechend angepasst zum Beispiel mit einem taktilem Leitsystem zwischen Bahnhofseingang und ZOB und dem Bau einer barrierefreien WC-Anlage am ZOB.

Der Landkreis Coburg wird zum 01.09.2016 den regionalen Busverkehr neu ausschreiben. Auch dabei werden die Belange der Barrierefreiheit berücksichtigt. Der überwiegende Teil des Verkehrs wird die Stadt Coburg zum Ziel haben. Es wird weiterhin ein festbedientes Grundnetz geben, das in einigen Teilen des Landkreises durch Bedarfsverkehre ergänzt werden wird.

  Weiterlesen unter:  www.suec.de
 

  Barrierefrei gestaltete Haltestelle

  Barrierefreie WC-Anlage am ZOB

Parkplätze für Besucher, Bewohner & Touristen

 

Mit den Parkhäusern »Post«, »Mauer« und »Zinkenwehr« sowie dem Großparkplatz »Anger« stehen in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt bereits heute mehr als 1.300 Parkplätze zur Verfügung. Eine vierte öffentliche Parkanlage mit über 170 Stellplätzen in Innenstadtnähe baut die Stadtentwicklungsgesellschaft zurzeit am Albertsplatz in der Ketschenvorstadt.

  Handlungsempfehlungen (Auswahl)
  • Sicherstellung angemessener Parkmöglichkeiten für Besucher und Bewohner
  • Optimierung der räumlichen Anordnung sowie der Erreichbarkeit der Parkanlagen
  • Weiterentwicklung des Parkleitsystems für Besucher und Touristen
  Weiterlesen unter:  www.coburg.de/parken
 

  Großparkplatz »Anger«

  Innenstadtparkhaus »Mauer«