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Stadtkirche St. Moriz
Die im Besitz der Stadt Coburg befindliche Morizkirche ist Hauptkirche der evangelischen Innenstadtgemeinde St. Moriz. Schutzpatron der Kirche ist der Heilige Mauritius. Der erste urkundliche Nachweis der Kirche stammt aus den Jahren 1056/1057. Altester Teil des heutigen Kirchenbaus ist der 1330 abgeschlossene Ostchor.
Die Türme und das Portal der Kirche kamen um etwa 1420 hinzu. Um 1520 wurde mit der Aufrichtung des eigentlichen Kirchengebäudes begonnen. Zu Ostern predigte 1530 Martin Luther siebenmal in der Morizkirche. Der unvollendete, südliche Turm wurde 1633 mit einer welschen Haube versehen. Seit dieser Zeit wurde am äußeren Bau des Gotteshauses nichts mehr verändert.
Der spätgotische Hallenbau wurde Mitte des 18. Jahrhunderts im Inneren barockisiert, im Chor - über der Grablege von Mitgliedern der herzoglichen Familie befindet sich das Alabaster-Epitaph des Herzogs Johann Friedrich des Mittleren, ein Werk des Bildhauers Nikolaus Bergner aus Pößneck (1598). Auf dem Sockel kniet die herzogliche Familie, Johann Friedrich in der Mitte, rechts neben ihm seine beiden Frauen Agnes und Elisabeth, links die vier Söhne, Johann Casimir als dritter. Hinter den Figuren sind die Wappen der jeweiligen Familien angebracht.
Renovierung & Modernisierung
Mit einer »Kirchenschließandacht« begann für die evangelischen Innenstadtgemeinde St. Moriz am Ostermontag 2014 die jüngste Zäsur in der mehrere Jahrhunderte überspannenden Geschichte der Gemeinde.
Mehr als 40 Jahre waren seit der letzten Instandsetzung vergangen. Für die nun drigend notwendigen Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten schlossen sich die Türen des altehrwürdigen Gotteshauses. Die Gläubigen zogen in einer Prozession zur nahe gelegenen Salvatorkirche, die für die Zeit der Bauarbeiten neuer Mittelpunkt der Gemeinde sein wird.
Vor Beginn der eigentlichen Arbeit, war zunächst die Errichtung einer aufwändigen Baugerüstkonstruktion im steilen Kirschenschiff erforderlich, um den verschiedenen beteiligten Handwerkern auch den letzten Winkel des weitläufigen Kirchenbaus zu erschließen. Die Konstruktion umläuft den gesamten Innenraum und wächst mehrebig bis zu 15 Meter in die Höhe. Modernisiert werden im Rahmen der Sanierungsarbeiten u.a. die in die Jahre gekommene Elektrik sowie Tonanlage und Beleuchtung. Darüberhinaus erhält das vom Staub mehrerer Jahrzehnte befreite Kircheninnere einen neuen Anstrich, der seit der letzten Renovierung in den 1970er Jahren auch neue farbliche Akzente setzen wird. Dominierten bisher in altrosa gehaltene Flächen, wird zukünftig ein hellgelb-beiger Farbton für Abwechslung sorgen.
Das Herzstück des Altarraums, der Epitaph des Bildhauers Nikolaus Bergner von 1598, sowie die 1989 errichtete Schuke-Orgel mit den erhaltenen, ursprünglichen Pfeifen der Orgel von 1740 überdauern die Bauarbeiten geschützt in der Kirche. Zum Osterfest 2016 soll dann auch die Wiedereröffnung der Morizkirche gefeiert werden, knapp 2 Jahre nach Beginn der Sanierungsarbeiten. Spätestens zur Landesausstellung im Lutherjahr 2017 soll dann auch der Epitaph in neuem Glanz erstrahlen. Die Finanzierung der aufwendigen Restaurierung, an der sich die Stadt Coburg mit einem Eigenanteil beteiligt, konnte erst kürzlich durch großzügige Spenden des Unternehmers Otto Waldrich und des Lions Club Coburg gesichert werden.