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Soziale Stadt Wüstenahorn
Im Jahre 1999 wurde das Städtebauförderungsprogramm »Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf – Soziale Stadt« des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) und der Länder gestartet. Ziel des Programms ist es, die »Abwärtsspirale« in benachteiligten Stadtteilen aufzuhalten und die Lebensbedingungen vor Ort umfassend zu verbessern. Die »Soziale Stadt« startete mit 161 Stadtteilen in 124 Gemeinden. Im Rahmen der Städtebauförderung wird das Programm »Soziale Stadt« als Leitprogramm der sozialen Integration fortgeführt. Bis 2015 wurden 715 Gebiete in 418 Kommunen gefördert. Im Zeitraum von 1999 bis 2015 wurden über 1 Mrd. € an Bundesfinanzhilfen bereitgestellt. Da der Bund grundsätzlich ein Drittel des Gesamtvolumens finanziert, standen zusammen mit den Mitteln von Ländern und Gemeinden insgesamt über 3,9 Mrd. € zur Verfügung.
Die Stadt Coburg ist in dieses Programm mit aufgenommen worden. In Coburg wurde ein Quartiermanagement installiert, welches als Schlüsselinstrument zur Umsetzung des Programms Soziale Stadt und als dessen Entwicklungsmotor fungiert. Mit dem Quartiermanagement werden Aktivitäten der Bewohnerinnen und Bewohner sowie engagierter Akteure im Gebiet unterstützt, wird der Aufbau von Projekten initiiert und gefördert. Quartiersmanagerin ist seit Anfang 2014 Frau Gabriele Lehrke-Neidhardt.
Die künftig erforderlichen Schritte in den einzelnen Handlungsfeldern wurden im Rahmen der Erstellung eines integrierten Handlungskonzeptes, das alle relevanten Bereiche der Stadtentwicklung abdeckt, gemeinsam mit den Bewohnern und wichtigen Akteuren des Stadtteils im Dialog erarbeitet und in umsetzbare Projekte überführt. Durch eine stufenweise Umsetzung sollte sichergestellt werden, dass alle aktuellen Mieter im Quartier verbleiben können und die finanziellen Möglichkeiten der Betroffenen durch die erforderlichen Wohnraumanpassungen und sonstigen strukturellen Veränderungen nicht überschritten werden.
Seither hat die Stadt Coburg ihren Stadtteil Wüstenahorn, in dem sich ein erheblicher Handlungsbedarf aus sozialer und städtebaulicher Sicht ergab, kontinuierlich zusätzlich aufgewertet und lebenswert gestaltet.
Die räumliche Gesamtstruktur des Stadtteils konnte durch verschiedene Umbaumaßnahmen insgesamt an Qualität gewinnen und zukunftsfähig gestaltet werden. Durch Wohnraummodernisierung und Wohnumfeldverbesserung sowie durch behutsamen Rückbau nicht mehr modernisierungsfähiger Wohnbausubstanz gewann der Stadtteils an Attraktivität. Durch die Schaffung privater und halb-öffentlicher Bereiche (Balkone, Terrassen, Mietergärten) wurde zur Steigerung der Wohnqualität des Stadtteils beitragen. Durch eine bedarfsgerechte Anpassung der vorhandenen Infrastrukturen vor allem für soziale Zwecke wurde das bestehende Angebot für Jugendliche, Familien und Senioren ergänzt. Der soziale Zusammenhalt sowie bürgerschaftliches Engagement wurden dadurch gestärkt.
Bürgerhaus Wüstenahorn
Bereits im Jahr 2010 wurden erste Pläne für den Neubau eines Bürgerhauses am Ufer des Wolfgangsees ausgearbeitet. Aus »fördertechnischen Gründen« rief die Wohnbau Stadt Coburg als Projektträger des im Bund-Länder-Förderprogramm »Soziale Stadt« geförderten Städtebauprojektes »Soziale Stadt Wüstenahorn« Ende 2015 einen neuen, im sogenannten kooperativen Verfahren durchgeführten Realisierungswettbewerb zur Neugestaltung des Bürgerhauses aus.
10 Architekturbüros reichten im Rahmen des Wettbewerbs Entwürfe ein. Aus diesen Bewerbern wählte ein Gremium aus Fach- und Sachpreisrichtern unter Vorsitz von Prof. Wolfgang Fischer schließlich 3 Finalisten aus: Der 1. Preis ging an das StudioGründerKirfel aus Bedheim im Landkreis Hildburghausen. Auf Rang 2 und 3 folgten die Büros hjp architekten aus Grafenrheinfeld und umarchitekt aus Bamberg.
Weiterhin nahmen die Architekturbüros *neutardschneiderarchitekten aus München, [lu:p] Architektur aus Grub am Forst, claus arnold architekten aus Würzburg, su und z Architekten aus München, wutke architekten aus Rödental, Architekturbüro Michael Lutz aus Coburg und Farthofer Architekt aus Freilassing am Wettbewerb teil.
Das Preisgericht empfahl anschließend einstimmig, die mit dem ersten Preis ausgezeichnete Arbeit als Grundlage für die weitere Planung heranzuziehen. Die Lenkungsgruppe »Soziale Stadt Wüstenahorn« beriet im April 2016 anhand einer Bewertungsmatrix ebenfalls über eine Empfehlung. In die Bewertung flossen neben der Wettbewerbsplatzierung auch Referenzen, Kostentreue und- sicherheit der drei Wettbewerbsplatzierten mit ein. Am Ende kam man auch in der Lenkungsgruppe dahingehend überein, das Büro StudioGründerKirfel für die weitere Beauftragung zu empfehlen.
In seiner Sitzung vom 16. Juni 2016 schloss sich der Bau- und Umweltsenat diesen beiden Empfehlungen an. Das erstplatzierte Büro StudioGründerKirfel soll nach der Beschlussvorlage nun mit der Entwurfsplanung (einschließlich einer detaillierten Kostenberechnung) – bis zur so genannten Leistungsphase 3 – beauftragt werden.
In seiner Sitzung vom 7. Dezember 2016 hat der Bau- und Umweltsenat der Stadt Coburg in Folge der Entwurfsplanung des Büros StudioGründerKirfel zugestimmt und die Wohnbau Stadt Coburg als Sanierungsträger der Stadt Coburg damit beauftragt, alle notwendigen weiteren Planungsschritte zur Realisierung zu veranlassen. Angestrebt wird ein Baubeginn im 1. Halbjahr 2017. Gleichzeitig setzte der Bau- und Umweltsenat eine Kostenobergrenze von 1,98 Mio. € fest.
Städtebauförderung in Oberfranken
Dieses Projekt wird im Bund-/Länder-Städtebauförderungsprogramm »Soziale Stadt« mit Mitteln des Bundes und des Freistaats Bayern gefördert.