In Richtung Theaterplatz scheint durch die Planen der Baugerüste, die das Bürglaßschlösschen zurzeit von zwei Seiten umgeben, schon die neue, weiße Farbe durch. In Richtung des Oberen Bürglaß präsentiert sich das Gebäude hingegen, nach wie vor, in seinem alten, vielen Bürgerinnen und Bürgern vertrauten Gelbton.
Dieser zurzeit von der Rückseite des Landestheaters besonders gut zu beobachtende Kontrasteffekt ist jedoch von kurzer Dauer. In Kürze werden die Gerüste wechseln und das Bürglaßschlösschen, das u.a. das Standesamt der Stadt Coburg beherbergt, erhält rundum einen neuen Anstrich.
Das heutige Bürglaßschlösschen hatte 1794/1795 Prinz Friedrich Josias von Sachsen-Coburg-Saalfeld als Alters-/Ruhesitz herrichten lassen. Am Dreiecksgiebel ließ er den, inzwischen überstrichenen, Spruch »Per actis laboribus« (»Nach getaner Arbeit«) anbringen. Wer einmal Schwierigkeiten haben sollte, das Gebäude zu finden, dem weist seine Statue am Theaterplatz den richtigen Weg. Der erhobene linke Arm des Prinzen zeigt in Richtung »seines« Palais. Nach dessen Tod ging das Schlösschen in den Besitz Herzog Ernst I. über, der es seiner Mutter, Herzoginwitwe Auguste, als Stadtwohnung überließ. 1843 ging das Anwesen auf die katholische Linie des Herzogshauses Sachsen-Coburg-Kohary über und war eine Zeit lang nach einem Enkel der Herzogin Auguste, der es bis 1881 bewohnte, als »Prinz-August-Schlösschen« bekannt. Sein Sohn Ferdinand, König von Bulgarien, machte es während seiner regelmäßigen Aufenthalte in Coburg zum Familiensitz. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde es dauernder Wohnsitz des Zaren. In der Bevölkerung wurde fortan vom »Bulgaren-Schlösslein« gesprochen, Zar Ferdinand selbst bezeichnete es als »Augustenpalais«. Seit 1948 befindet sich das Gebäude im Besitz der Stadt Coburg.
Pressestimmen
28.08.2015Neue Presse CoburgGanz in Wei߀
27.07.2015Coburger TageblattHeiraten bald ganz in Wei߀