Ausgrabungsarbeiten am Albertsplatz förderten im Oktober 2010 einiges Interessantes zu Tage. Grabungsleiterin Juliane Schenk, ihr Kollege Hartmut Endres und weitere Ausgrabungshelfer legten Hand an Schaufel, Pinsel und Besen. Zentimeter um Zentimeter ging es ins Erdreich und damit weit zurück in das Mittelalter der Ketschenvorstadt.
»Es geht bei solchen Grabungsarbeiten immer darum, Wissen zu dokumentieren und die freigelegten Baudenkmäler für die Nachwelt zu erhalten«, erklärte Hartmut Endres. Nachdem die Bagger des Sanierungsträgers die grobe Vorarbeit erledigt hatten, wurden die Fundamente mit wesentlich filigraneren Werkzeugen, meist auf Knien und mit den bloßen Händen freigelegt. Das geschulte Auge der Archäologen fischte Knochenreste, alte und neuere Keramik und steinerne Funkestücke aus dem Erdreich, ganze Sandsteinfundamente wurden freigelegt. Mit dem so genannten »Putzen« wurden diese kleinen und großen historischen Schätze erst sorgfältig sichtbar gemacht, dann wurde alles fotografiert, bezeichnet, beschrieben und in einem Grabungsbericht festgehalten.
Ab dem fünften Grabungstag lagen sieben Baukörper aus Stein frei und es wurden viele Keramik- und Knochenfunde gemacht. Unter den Spuren längst vergangener Zeiten befanden sich ein alter befestigter Weg und eine L-förmige Mauer. Auch ein kleines, weißes Keramik-Pferd förderten die Ausgrabungshelfer zu Tage. Hartmut Endres, Grabungsleiter, vermutete, dass dieses Spielzeug aus dem 13. Jahrhundert stammen könnte.
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