Morizkirche: Konzerte noch in diesem Jahr, Eröffnung im Mai

von25. September 2015 um 11:15Stadt Coburg

  Noch sind einige Gerüste zu sehen, …
  der Abbau hat aber bereits begonnen.

Direkt nach dem Osterfest, am 22. April 2014 begannen die Sanierungsarbeiten in der Coburger Stadtkirche St. Moriz. Nicht weniger als eine Runderneuerung stand bevor. Es sollte die erste, grundlegenden Sanierung seit nahezu einem halben Jahrhundert werden. Kein Wunder also, dass sich in den Ecken und Ritzen des verwinkelten Kirchenschiffs nicht nur allerlei Staub angesammelt hatte. Umfassende Restaurierungsarbeiten begannen: Neben Fassungsarbeiten wurden im Zuge der Sanierung zahlreiche Risse und kleinere Beschädigungen, bpsw. an den Stuckornamenten, beseitigt.

Rundum erhielt das Kircheninnere im vergangenen Jahr einen neuen Anstrich. Auch die in die Jahre gekommene Elektrik wurde in Angriff genommen – neue Leitungen wurden verlegt, die Beleuchtungstechnik und die Tonanlage modernisiert. Die den gesamten Innenraum umstellende Gerüstkonstruktion, die all diese Arbeiten erst möglich machte und deren Einrichtung allein nahezu ein Vierteljahr in Anspruch nahm, wird mit dem Abschluss vieler Arbeiten nun nach und nach verschwinden können. Ein Großteil der Gerüste ist bereits abgebaut. War in der vergangenen Monaten so vielfach noch der Blick auf den Fortschritt der Sanierungsarbeiten verstellt, fügen sich die kleineren, im Rahmen der Sanierung vorgenommenen Änderungen inzwischen zu einem Gesamteindruck zusammen: Das neue Kircheninnere wird sich nach Fertigstellung deutlich moderner, heller und offener präsentieren.

Im Rahmen eines Pressegesprächs informierten am vergangenen Mittwoch die 2. Bürgermeisterin und Baureferentin Dr. Birgit Weber und Sibylle Fugmann, Projektverantwortliche im Hochbauamt, über den Fortschritt der Sanierungsarbeiten, die sich nach wie vor voll innerhalb des projektierten Zeitrahmens bewegen.

 
 
  Sibylle Fugmann informierte vor Ort über den Fortschritt der Sanierungsarbeiten

Am deutlichsten tritt im Kircheninnere der im Zuge der Sanierung vorgenommene »Farbwechsel« zutage. Hier hatte man sich nach aufwändigen Untersuchungen zu einer Rückbesinnung auf traditionelle Farben entschlossen. Das Altrosa der letzten Renovierung muss einem helleren Grundton weichen, der an eine Farbgebung angelehnt ist, die zuletzt im 19. Jahrhundert das Kircheninnere bestimmte. Ein heller Ockerton gibt sich im Zusammenspiel mit einem gedeckten Weiß in Zukunft deutlich dezenter. Besonders zu schaffen machte den Denkmalschützern auch eine weitere »Altlast« der letzten Renovierung. An verschiedenen Stellen im Kircheninneren wurde damals mit Dispersionsfarben gearbeitet. Diese mussten nun zunächst aufwändig entfernt und durch, dem heutigen Stand der Denkmalpflege entsprechende, Kalkfarben ersetzt werden: »Bei der nächsten Sanierung wird man es dann deutlich leichter haben«, deute Denkmalpflegerin Fugmann an. Bürgermeisterin Dr. Weber hingegen überzeugte vor allem der Stuckmarmor der Säulen, der nach der Sanierung ebenfalls deutlich dezenter ausgeführt ist: »Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man es fast für echten Marmor halten«.

Nach dem Abbau der Gerüste schließt sich nun erst einmal eine gründliche Trockenreinigung an. An einigen Stellen, beispielsweise auf der Rückseite der Emporenbrüstung, müsse dann noch einmal gemalert werden und auch mit der Aufhängung einiger Leuchten habe man gewartet, bis das Gröbste vorbei sei. In den kommenden Monaten stehen dann bspw. noch die Renovierung der Sakristei und des Konfirmandenzimmers, die Überarbeitung der Haupteingangs-, Neben- und Innentüren sowie zuletzt eine Grundreinigung des Bodens mit anschließender Versiegelung bevor.

Mitte Oktober bzw. Anfang November kann dann die zum Teil über Spenden finanzierte Restaurierung des Epitaphs aus dem 16. Jahrhundert erfolgen. Bis Mitte März 2016 sollen die Arbeiten dann insoweit abgeschlossen sein, dass mit der Aushausung der Orgel, die die Sanierungsarbeiten sicher verschalt und luftdicht verschlossen im Kircheninneren überdauerte, begonnen werden kann.

Das Gesamtvolumen der Sanierung beläuft sich auf ca. 1,4 Mio. €, die Stadt und Kirchengemeinde jeweils zur Hälfte tragen. Das Budget wird vsl. ebenso eingehalten werden können wie der Zeitplan. Wenn die noch ausstehenden Arbeiten wie geplant voranschreiten, sollte einer (Wieder-)Eröffnung der Kirche, knapp 2 Jahre nach Beginn der Sanierungsarbeiten, nichts im Wege stehen. Die Gottesdienste zu Weihnachten und Silvester müssten dann zwar noch einmal in der Salvatorkirche gefeiert werden, pünktlich zu Ostern 2016 könnte die Kirchengemeinde dann jedoch in die Morizkirche zurückkehren. Die offizielle Einweihung ist für den 8. Mai 2016 vorgesehen. Eingeladen ist dann auch der heutige Landesbischof von Bayern und Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, der von 2002 bis 2004 selbst als Pfarrer an der Morizkirche wirkte.

Wer nicht bis zur offiziellen Einweihung warten möchte, für den besteht noch in diesem Jahr die Gelegenheit, bei einem von drei Baustellenkonzerten am 25. Oktober, 22. November und 13. Dezember einen Blick auf den aktuellen Stand der Sanierungsarbeiten zu werfen.

 
 

Impressionen der Sanierungsarbeiten

 
Fotos: Jörg Pohnke, Evang.-Luth. Kirchengemeinde Coburg – St. Moriz.

 
 
 

 

Über den Autor: